Heute gibt es mal einen Rundumblick und einige Einblicke in
Sachen „the israeli style“
Da ich hier doch einige Eindrücke gesammelt habe bisher mal
einige lustige Erlebnisse zum Schmunzeln:
1) Damals
im Hebräischunterricht habe ich ja immer gelacht, als mein Lehrer davon
erzählte, dass ein guter Israeli 2 Handys mit unterschiedlichen Anbietern hat.
Fakt ist, die meisten haben tatsächlich 2 ^^ und der Israeli ohne sein Handy
wäre seltsam. Nahezu rund um die Uhr wird telefoniert, geschrieben oder damit
rumgespielt. Iphones werden hier anscheinend verschenkt, weil ich den Eindruck
habe, dass einfach jeder eins hat. Meist hat der Israeli 2 Handys: ein uraltes
funktionsfähiges für die Arbeit und ein schickes Smartphone für nach der
Arbeit… Telefoniert wird auch auf dem Boot, oder wenn man grade eigentlich eine
Probe abfüllen muss….
2) Morgens,
wenn man auf die Arbeit kommt, wird die erste Stunde damit verbracht
„aufzuwachen“. Dazu wird meist mindestens eine, meist aber zwei Tassen Kaffee
konsumiert, man rennt durch die Labs und Büros und sagt „ Boker tov“ (guten
Morgen) zu den Kollegen und erfährt auf diese Weise gleich auch den neuesten
Tratsch und Klatsch…irgendwie sehr praktisch. Nebenher frühstückt man dann hier
und da, weil die Kollegin ja immer Kekse, Kuchen, Obst, Nüsse usw. dabei
haben…auch an die freilebenden Katzen wird gedacht. Wichtig ist auch, dass man
im Internet kurz die Nachrichten liest; eine Zeitung scheint hier aus der Mode
gekommen zu sein…Was ich toll daran finde ist, dass der Tag eigentlich relativ
entspannt anfängt und mit viel Ruhe
3) Der
gewöhnliche Einkauf: Beim Eingang in einen größeren Supermarkt werden Taschen
und Rucksäcke kontrolliert. An Obst und Gemüse wird nur das angeboten, was
regional auch hier wächst (das finde ich toll irgendwie!). Einkäufe sind für
mich persönlich immer auch eine kleine Überraschung, weil man oft nicht weiß
was man eigentlich kauft….z.B. kann man beim Quark und Joghurt ganz schön
daneben greifen. Und die Größe mancher Gemüse und Früchte, z.B. der Zitronen,
ist echt beeindruckend. (So ganz nebenher wohne ich neben der größten
Bananenplantage Israels ;))
4) Man
sieht überall Militär/Soldaten mit Maschinengewehren. Diese steigen auch mal
gerne in den Bus ein, laufen einmal durch, kontrollieren die Gesichter und
steigen wieder aus.
5) Heute
hat man mich zum Beispiel zum Ausrüstungsfachhandel mitgenommen, was ein
Erlebnis für sich war: Der „Fachhandel“ war ein kleiner Schuppen. Als wir da
angekommen sind, hat man uns mit Handschlag begrüßt und uns erstmal Kaffee und
Kuchen auf den Tisch gestellt. Nachdem man 10 Minuten oberflächliche Dinge, wie
das Wetter, den Seespiegelstand usw. geklärt hatte, durfte man sich in Ruhe
umschauen. Eine Frau hat uns die ganze Zeit beim ausprobieren/anprobieren
betreut. Anschließend wurde geguckt was alle zusammen kaufen wollten, Namen
sind auf einer Liste notiert worden, dann hat man ausgiebig (ca. 30 Minuten)
über den Preis diskutiert, nimmt seine Sachen mit aus dem Shop (alles schön in
Plastiktüten verpackt (auch so ein Trend hier)) ohne Geld dagelassen zu haben
:D Irgendwie verwirrend.
6) Der
Israeli an sich freut sich über Regen, wie ein kleines Kind über seine
Weihnachtsgeschenke. Man sagt hier, das die Stimmung im Land, vom
Seespiegelstand des Lake Kinneret abhängt. Dann müsste das Land momentan in
einer sehr positiven Stimmung sein, da der See so hoch wie lange nicht mehr
ist!
7) Jeden
Freitagabend versammelt sich die typisch israelische Familie zum gemeinsamen
Abendessen. Dabei können auch gerne Freunde und Kollegen mitgebracht werden.
Jeder ist willkommen und Essen gibt es eh genug. Beginnen tut so ein Essen mit
Brot und Suppe (wer mehr als 1 Teller isst, ist es selber Schuld, weil noch so
einiges folgt). Dann gibt es Fisch mit Gemüse. Gefolgt wird das ganze von
vielen verschiedenen Dingen, so was wie ein kleines Buffet: Hühnchen, mindesten
3 Salate, Kartoffeln, Reis auf 2 verschieden zubereiteten Varianten. Danach ist
man eigentlich sehr satt, aber dann gibt es Artischoken, Mango, Bananen… dann
nach ca. 30 Minuten wird man zu Tee oder Kaffee gebeten und bekommt dann noch
mal eine kleine Auswahl an Kuchen, Gebäck, Keksen usw. geboten. Wenn man keinen
2. Kuchen nimmt, wird man gefragt, ob man den auf einer Diät sei, und wenn ja
warum ^^ oder ob es einem nicht schmecken würde? Gleichzeitig springt die
Hausfrau auch schon auf und bringt einem noch eine weitere Auswahl an Gebäck
und bietet auch noch Eis an… Danach kugelt man sich dann nach Hause. Und das
machen die wohl jeden Freitag so ^^
8) Der
Israeli an sich ist sehr nett und hilfsbereit. Vor allem das Anhupen oder die
Nutzung der Hupe am Auto scheint gewöhnlich zu sein. Man grüßt sich, indem man
sich anhupt. Nicht selten halten Autos neben einem an und man wird gefragt, ob
es einem gut geht (nur weil man ja zu Fuß geht, und nicht Auto fährt) und ob man
nicht mitgenommen werden möchte.
9) Der
Preis für ein Taxi hängt von der Stimmung des Taxifahrers ab. Mal kostet es 20
mal 50 NIS für dieselbe Strecke…Diskutiert man, schalten die auf stur. Auch
witzig ist, dass vorher der Preis unter allen Fahrern in der Gruppe diskutiert
wird. Auch im Bus kann der Preis für ein Ticket stark variieren.
10) Die Luft ist morgens um 6 Uhr hier schon oft
so, wie das Tropenhaus im Kölner Zoo.
11) Der Israeli an sich, kann alles was er nicht
besitzt auf irgendeine Art und Weise beschaffen oder selber basteln! Ich habe
mich dem angepasst, sehr schnell sogar, und mir einen Siebturm gebastelt ;)
Improvisation ist in diesem Land alles.
12) Wenn irgendwo im Land Raketen ausgetauscht
werden, sagt man sich hier: Das ist doch normal, dass passiert doch dort eh
mindestens einmal im Jahr und ganz ehrlich: Das ist doch weit weg von uns.
So ich glaube, dass reicht jetzt erstmal für den Moment.
Morgen geht es für 3 Tage nach Jerusalem…Hier regnet es noch mal und ich hoffe
sehr, dass es noch mal frische Luft bringt.
Ich melde mich wieder, wenn ich aus Jerusalem zurück bin.
Bis dahin, ich hoffe euch gefällt der Blog einwenig und das Lesen macht euch
Spaß?! Allen ein tolles Wochenende und schöne Grüße in die Heimat!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen